Dienstag, 12. Februar 2013

Tulpenbaum auf dem Alten Friedhof


Ort: Alter Friedhof, Friedhofstraße
Baumart: Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)
Zeit: Oktober 2012
Foto: Meiko Haselhorst (NW)




Tulpen aus Am...erika

IN HERFORD  VERWURZELT (17): Ein Exot sorgt für herbstliches Farbspektakel

VON MEIKO HASELHORST (NW 26.10.2012)

Herford. Uwe Höcker mag’s exotisch – zumindest in punkto Pflanzen. „Und darum reden wir jetzt mal über den Tulpenbaum“, sagt er. Widerspruch ist zwecklos. Aber wozu auch? Das aus Nordamerika kommende Magnoliengewächs ist ein Hingucker – besonders jetzt im Herbst.

„Am Alten Friedhof müsste noch ein großes Exemplar stehen“, sagt Höcker, nachdem er feststellen musste, dass der Riese, der vor einiger Zeit noch einen Garten an der Straße „Holland“ aufwertete, der Motorsäge zum Opfer gefallen ist. Und tatsächlich: Am Friedhof streckt ein großer Tulpenbaum sein auffallend gold-gelb gefärbtes Blätterdach in den Oktoberhimmel. „Den hab ich noch selbst pflanzen lassen – daran sieht man, dass die schnell wachsen“, sagt der ehemalige Mitarbeiter des städtischen Garten- und Friedhofsamtes, der seit einigen Jahren nicht mehr berufstätig ist.

Ähnlich auffällig wie die Farbe des herbstlichen Tulpenbaums sind Blüten, Blätter und Früchte. „Laut Bestimmungsbuch hat der Baum seinen Namen wegen der tulpenähnlichen Blüten“, sagt Uwe Höcker. So ganz einverstanden ist er damit aber nicht. „Für mich sehen die Blätter so aus, wie ein Kind eine Tulpe malen würde – ich glaube, der Name kommt von den Blättern“, legt er sich fest.

Der Tulpenbaum ist in Nordamerika auf feuchten, durchlässigen Böden in Mischwäldern zuhause. „Es gibt dort aber auch Reinbestände wie hierzulande bei der Rotbuche“, sagt Höcker. In seiner Heimat sei der Tulpenbaum ein wertvoller Lieferant für Nutzholz. Nach Europa kam er gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Meist ist er in Grünanlagen anzutreffen. Mit dem hiesigen Klima hat er keine Probleme. Als Straßenbaum ist er aber nicht geeignet, weil er einen großen, nicht verdichteten Wurzelraum benötigt. Häufigkeit und Bekanntheitsgrad halten sich daher in Grenzen.

Die charakteristischen Blüten bildet der Baum erst mit etwa 20 Jahren aus. Apropos Blüte: „Ich treffe immer wieder Leute, die die Tulpen-Magnolie als Tulpenbaum bezeichnen“, sagt Höcker. „Wegen der ebenfalls tulpenähnlichen Blüten.“ Das sei aber – trotz der Verwandtschaft zwischen den Arten – nicht korrekt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen